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Das SNCR-Verfahren

Die Selektive nicht-katalytische Reduktion (kurz SNCR – von englisch: Selective Non-Catalytic Reduction) ist ein DeNOx-Verfahren (Denitrifikations-Verfahren, Rauchgasentstickung),um Stickoxide (NOx) in Rauchgasen abzubauen. Durch Thermolyse wird Ammoniak (NH3), Ammoniakwasser oder Harnstoff mit den gasförmigen Stickoxiden zu Wasserdampf und Stickstoff umgesetzt.

Sowohl Ammoniak als auch Harnstoff setzen sich bei Temperaturen von 900 bis 1.100 °C mit den Stickoxiden der Verbrennungsgase in einer radikalischen Reaktion gemäß der vereinfacht dargestellten Gleichungen (1) und (2) zu Stickstoff und Wasserdampf um.

4 NO + 4 NH₃ + O₂ → 4 N₂ + 6 H₂O (1)

4 NO + 2 NH₂CONH₂ + O₂ → 4 N₂ + 4 H₂O + 2 CO₂ (2)

Die Bildung von sogenannten NH₂*-Radikalen, die bei Ammoniak durch die Reaktion mit Sauerstoff oder OH*-Radikalen entstehen bzw. bei Harnstoff durch seinen thermischen Zerfall gebildet werden, stellt die eigentliche Startreaktion (3) bis (5) dar.

4 NH₃ + 2 O₂ → 4 NH₂* + 4 OH* (3)

NH₃ + OH* → NH₂* + H₂O (4)

NH₂CONH₂ → 2 NH₂* + CO (5)

In den Nachfolgereaktionen setzen sich dann diese NH₂*-Radikale bevorzugt mit den Stickoxidmolekülen um (6).

NH₂* + NO → N₂ + H₂O (6)

Voraussetzung für die hohe Selektivität der SNCR-Entstickung ist die Einhaltung des genannten Temperaturbereichs von 900 bis 1.100 °C.

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© Dr. Rainer Dittrich